
Das Cover des heute in Mainz vorgestellten Weinguide.
Das Spitzenquartett, das die Ahr im heute in Mainz vorgestellten Gault Millau WeinGuide Deutschland 2011 anführt, ist unangefochten: Adeneuer, Deutzerhof, Meyer-Näkel und Jean Stodden. Das Heppinger Weingut Burggarten wird von der Redaktion in der Drei-Trauben-Klasse begrüßt. “Gerne würdigen wir den großen Ehrgeiz der Familie Schäfer, die in den letzten Jahren immer charaktervollere Weine bereitet hat”, lobt Joel Payne, der Chefredakteur des WeinGuide. Neu in der Trauben-Kategorie ist das Dernauer Weingut Kreuzberg, das neben sehr guten Spätburgundern auch für seine malerische Straußwirtschaft in Dernau bekannt sei. Insgesamt 20 Weinbaubetriebe der Ahr mit einer und mehr Trauben werden im neuen WeinGuide ausführlich besprochen, sieben weitere erhalten das Prädikat “empfehlenswert”.
In der Besprechung des Ahrwein-Jahrgangs 2009 heißt es:
Der Jahrgang 2006 galt bislang bei vielen Winzern in diesem kleinen Anbaugebiet als der beste der letzten Zeit. Doch der 2009er wird ihm nun kräftig Konkurrenz machen. Einzig das schlechte Wetter, das den Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel reduzierte, war ein Wermutstropfen auf ein ansonsten ideales Weinjahr. Geschmacklich besitzen die ersten verkosteten 2009er ein Jahrgangsaroma, das an Sauerkirsche erinnert. Selten haben junge Ahrweine so ein hervorspringendes Bukett und eine solche Farbintensität entwickelt.
Die Gerbstoffausreifung, die nach Meinung der Verkoster über der von 2006 liegt, mache die Weine “ungemein attraktiv in ihrer Jugend.” Die ungestüme Fruchtigkeit werde die Zeit bändigen. Richtig spannend werde es im nächsten Jahr, wenn die große Anzahl an barriquegereiften Roten zur Probe ansteht. “Die ersten wirklich feinen Beispiele konnten wir vom Weingut Brogsitter probieren, das mit seiner Kollektion der 2009er überzeugte«, berichten Christoph Dirksen und Chefredakteur Joel Payne.
Die Redaktion hat aber auch einen neuen Trend an der Ahr entdeckt:
Mehr und mehr etabliert sich der Blanc de Noirs, der hell ausgebaute Spätburgunder, im Ahrtal. Es gibt den von leichter Restsüße geprägten Stil, der die manchmal eckige Säure abpuffern kann, Beispiel Weingut Meyer-Näkel. Eine rassige, pikante, frische Fruchtigkeit ist einer anderen Art zu eigen: trocken, herzhaft, burschikos zum Beispiel der Blanc de Noirs vom Weingut Brogsitter. Die Ausprägung eines von zartherben Noten unterlegten Blanc de Noirs erkennt man beim Weingut Kreuzberg. Und dann noch der burgundische Typ: vom Holzfass geprägt, aber immer noch mit der dem Spätburgunder eigenen Säure.
- Umfangreiche Informationen zum neuen Weinguide einschließlich einem Überblick über alle 13 deutschen Anbaugebiete finden Sie hier.